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Vigenère

Erfinder

Blaise de Vignerè wurde am 15. April in Saint-Pourcain geboren, er war ein französischer Diplomat und Kryptograph. Er starb 1596.

Mit 24 Jahren arbeitete er als Sekretär für den Herzog von Nevers. Nachdem dieser starb, wurde Vigenère 1549 von einem Gericht beauftragt, für zwei Jahre nach Rom zu gehen, um dort diplomatische Aufgaben zu erfüllen. Dort kam er erstmals mit Kryptologie in Kontakt. 1570 schied er aus dem diplomatischen Dienst aus und widmete sich nach seiner Heirat mit Marie Varé ausschließlich dem Schreiben und der Kryptologie.

Basierend auf den Ideen des Benediktinermönches Johannes Trithemius (1462–1516) beschrieb er unter anderem die nach ihm benannte Vigenère-Verschlüsselung. Diese galt lange Zeit als unknackbar, und erst um 1850, fast 300 Jahre nach Vigenère, konnte Charles Babbage Vigenère-Chiffrierungen systematisch entziffern. Schließlich veröffentlichte Friedrich Wilhelm Kasiski 1863 ein nach ihm benanntes Verfahren für die Bestimmung der Schlüsselwortlänge und Entzifferung des Algorithmus.

Weniger bekannt ist die Autokey-Vigenère-Verschlüsselung, die, im Gegensatz zur Vigenère-Chiffrierung, deutlich schwieriger zu entziffern ist.

Methode

Ausgehend vom Standardalphabet mit seinen 26 Großbuchstaben werden alle möglichen Caesar-verschobenen Alphabete daruntergeschrieben. Man erhält eine quadratische Anordnung von 26 × 26 Buchstaben, ursprünglich als Tabula recta, später auch als carré de Vigenère (frz. für „Vigenère-Quadrat“) bezeichnet. In der folgenden Darstellung sind der Deutlichkeit halber oberhalb des eigentlichen Quadrats eine Zeile mit den Klartextbuchstaben und links eine Spalte mit den Schlüsselbuchstaben ergänzt worden, die prinzipiell nicht benötigt werden.

Zur Verschlüsselung eines Klartextes wie beispielsweise des Satzes „Vigeneré ist unknackbar“ benötigt der Verschlüssler zunächst einen Schlüssel. Idealerweise sollte dieser möglichst lang sein und aus einer möglichst „zufälligen“ Buchstabenfolge bestehen. Erreicht die Länge des Schlüssels die des Klartextes und wird der Schlüssel nicht mehrfach verwendet, dann erhält man ein tatsächlich „unknackbares“ Verfahren, wie es aber erst Jahrhunderte später, im Jahr 1882, vom amerikanischen Kryptologen Frank Miller (1842–1925) vorgeschlagen wurde, und das heute als One-Time-Pad (Abkürzung: OTP, deutsch: „Einmalschlüssel-Verfahren“) bezeichnet wird. Zur Zeit von Vigenère und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden allerdings regelmäßig relativ kurze und häufig auch leicht zu erratende Schlüssel benutzt, die zudem mehrfach verwendet wurden. Ein Beispiel wäre die Verwendung von VIGENERE als Schlüsselwort.

Der befugte Empfänger ist, wie der Absender, im Besitz des geheimen Kennworts (hier: VIGENERE) und kann durch Umkehrung der oben beschriebenen Verschlüsselungsschritte aus dem Geheimtext durch Entschlüsselung mithilfe des Kennworts den ursprünglichen Klartext wieder zurückgewinnen.

Sicherheit

Heute: Wie „sicher“ ein Text mit der Vigenère-Verschlüsselung verschlüsselt ist, hängt stark mit der Schlüssellänge zusammen. Umso länger nun der Klartext wird, umso problematischer wird es. Denn dann wiederholen sich Wörter und es kann das Schlüsselwort daraus berechnet werden. Deshalb gilt allgemein: Je länger der Schlüssel, desto sicherer die Vigenère-Verschlüsselung. Falls der Schlüssel genau so lang ist wie der Klartext, spricht man auch von einer Vernam-Chiffre. Am sichersten ist, wenn der Schlüssel aus einer zufälligen Aneinanderreihung von Zeichen besteht.

Früher: Die Vigenére-Verschlüsselung wurde lange als unentschlüsselbar gehalten.

Aufgabe

Schlüssel: Vigenere / Geheimtext: rmx hnw cmzaz mfx usjn

Entschlüsselt mit Hilfe des Schlüssels den Geheimtext. Ihr erhaltet eine Botschaft.

Zu der Lösung

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Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Blaise_de_Vigen%C3%A8re

https://de.wikipedia.org/wiki/Vigen%C3%A8re-Chiffre

https://gc.de/gc/

https://www.kryptowissen.de/vigenere-verschluesselung.html