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Am Vormittag fanden die Tierkämpfe statt. Spezialisierte Kämpfer kämpften gegen exotische Tiere (z.B. Nashörner, Tiger, Elefanten und Giraffen). In Xanten hingegen traten eher einheimische Tiere gegeneinander/gegen Tierkämpfer an (Bären, Stiere, Wildschweine, Hirsche und Rehe). Die Tiere wurden von Bärenfängern aus Köln und Xanten geholt (jährlich ca. 100 Bären).
In jedem Amphitheater gab es eine bestimmte Sitzordnung, die sich an der Rangordnung der römischen Gesellschaft orientierte. Die besten Plätze befanden sich unten und wurden von den Würdenträgern eingenommen. Die Sitze waren aus Holz. An der Nordseite befindet sich die Kaiserloge. Gegenüber der Kaiserloge befindet sich die Ehrenloge des Stadtpräfekten und des Magistrats. Oben sitzt das „einfache“ Volk. Das Amphitheater in Xanten hat etwa 10.000. Im Kolosseum dagegen 50.000.
Von nah und fern strömten die Besucher in das Amphitheater Xanten, ohne etwas zu bezahlen.
Zuerst kämpften Tiere gegeneinander oder gegen Tierkämpfer, dann folgten die Gladiatorenspiele. Die Hinrichtung am späten Nachmittag beendete das Spektakel.
Die meisten Gladiatoren waren Sklaven oder Kriminelle, die nachmittags entweder gegen andere Gladiatoren oder gegen Tiere kämpften. Die ersten Kämpfe fanden im 3. Jahrhundert v. Chr. statt. Anfangs dienten die großen Kämpfe auch als Bestattungsrituale. Im 2. Jahrhundert v. Chr. ist eine zunehmende Beliebtheit und Popularität zu beobachten.
Die Gladiatorenschulen dienten der Ausbildung, die Schüler lernten von ihren Ausbildern (die früher selbst Gladiatoren waren) den Kampf und die Verteidigung. Sie ernährten sich hauptsächlich von Getreide und Bohnen, machten viel Krafttraining und kämpften trotz guter medizinischer Versorgung vor Ort mit Holzschwertern und Holzpfählen.
Da die Gladiatorinnen nicht in das damalige Gesellschaftsbild passten, wurden sie nur selten in den Kampf geschickt. Ihre Funktion bestand in erster Linie darin, das Publikum zu amüsiren.
Die Lebenserwartung von Gladiatoren war sehr kurz, da sie während ihres Lebens häufig schwer verwundet oder sogar umgebracht wurden.
Die Zuschauer schlossen zahlreiche Wetten auf die Gladiatoren ab. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurden Tierhetzen zu einer weiteren Tradition der Spiele. Mittags fanden Hinrichtungen statt. Die Hinrichtung von Kriminellen erfolgte durch verschiedene Methoden, darunter das Vorwerfen der Leichen an Tiere, das Aussetzen zum Fraß oder das Kämpfen gegen andere Kriminelle sowie Gladiatoren.
Die Kämpfe wurden von ausgewählten Gladiatoren ausgetragen, so dass jeder Teilnehmer eine Chance auf den Sieg hatte. Die Einhaltung der Regeln wurde von einem Schiedsrichter überwacht, der die Gladiatoren genau beobachtete. Der Kampf wurde durch ein Handzeichen eines der Gladiatoren beendet. Die Entscheidung über das Schicksal des Verlierers oblag dem Kaiser, der sie jedoch in den meisten Fällen dem Publikum überließ.