tou:latg8_17-18:kel2:militaer:ausruestung:legionaere

Ausrüstung (Ornamentum) der Legionäre


Ausrüstung

Cassis

Der Cassis war der typische Helm der römischen Legionäre. Er hatte Wangenklappen,

an denen der Kinnriemen befestigt war aber kein Visier.

Der Nackenschutz senkte sich meist leicht ab.

Es gab zwei Helmklassen die einander sehr ähnelten, der Hagenau-Helm und der Wiesenau-Helm,

den aber wohl nur Zenturionen trugen.

Focale

Das Focale hatte keinen großen Schutzwert. Es diente nur dazu,

dass die scharfkantige Rüstung nicht in den Hals schnitt.

Es war 1,2 bis 1,5 meter lang und diente zuerst als Schal.

Desweiteren wurde es auch als Putztuch genutzt.

Balteus

Der Balteus war der Schwertgurt, an dem das Gladius befestigt war.

Normale Legionäre trugen den Balteus über der linken Schulter und

hatten damit das gladius auf der rechten Seite. Bei den Zenturionen,

war das umgekehrt. Legionäre höheren Ranges hatten ihr Gladius am Cingulum befestigt.

Lorica Segmentata

Der Lorica Segmentata war ein typischer römischer Brustpanzer, der ca 250 jahre bis ins 2. Jh. n. Chr.

benutzt wurde. Er ist zwar der bekannteste, aber der Lorica Hamata (ein einfaches Kettenhemd) wurde

aufgrund seiner Flexibilität bevorzugt. Dieser war auch einfacher anzulegen und

deshalb für Zeiten überraschender Überfälle besser geeignet.

Der Lorica Segmentata war ein aus 26 Spangen bestehender Schienenpanzer

Er bot großen schutz vor Hiebwaffen Stichwaffen konnten aber mit etwas Pech genau zwischen die Schienen geraten.

Dennoch hatte nach dem Scutum den Größten Schutzwert.

Gladius

Das Gladius ist wohl die bekannteste aller römischer Waffen, und auch die meist benutzte.

Es hatte eine Klingenlänge von etwa 55 cm und eine Breite von 8 cm damit war es ein Kurzschwert und wog 1 bis 1,6 kg.

Es wurde als Hieb- aber vorallem als Stichwaffe genutzt. Durch die geringe länge hatte man in engen Kampf der Infanterie

einen entscheidenden vorteil, da man es einsetzen konnte ohne die deckung fallen zu lassen. Meist wurde auf den Unterleib gezielt.

Pugio

Der Pugio war die Zweitwaffe der Legionäre und mit 25 bis 30 ein ziemlich langer Dolch. Er wurde am Cingulum (Gürtel)

befestigt und wurde auf der Iberischen Halbinsel entwickelt.

Cingulum Militaris und Pteryges

Mit dem Cingulum Militare wurde die Tunika gegürtet und z.b. der Pugio befestigt. Die Pteryges,

die auch am Cingulum befestigt wurden waren meist Lederstreifen, die mit bronzeplättchen verstärkt

und verziert war, sie schützten den Unterleib ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Scutum mit Umbo

Das Scutum war das 9 Kilo schweres rechteckige Schild. Es war 120-130 cm hoch, 60-70 cm breit und ca 1 cm dick.

Die Hand wurde durch den Umbo, eine kugelförmige metallene Aussparung, geschützt. Dieser Teil konnte auch als Waffe,

z.B. für Stöße in den Unterleib oder in die Gesichtgegend eingesetzt werden. Sein Gewicht konnte zwar hinderlich werden,

doch die Vorteile, z.B. bei Beschuss konnte sich der Legionär komplett hinter dem Schild verbergen, machten das weg.

Es war der Gegenstand mit dem größten Schutzwert der Legionärsausrüstung.

Tunica

Tunica

Die Tunica eines normalen Legionärs war nicht rot, sie war weiß. Nur höherrangige Legionäre,

wie etwa Zenturionen oder Offiziere trugen rote Tuniken. Die Tunika war auch beim Militär

das Hauptkleidungsstück, dass auch in den Lagern (Castrae) getragen wurde. In der Kampfausrüstung,

wurde es unter dem Lorica Segmentata bzw. dem Lorica Hamata (Brustpanzer) getragen

und vom Cingulum Militaris gehalten.

Pilum

Das Pilum war eine der Nebenwaffen der Legionäre die jeweils ein bis zwei dieser Speere mit sich trugen.

Es war ca. 2 Meter Lang, wobei die Klinge ungefähr die Hälfte der Länge einnahm. Das Pilum wurde kurz vor

dem eigentlichen Zusammentreffen der beiden Armeen eingesetzt. Wenn die Gegner sich auf eine Entfernung etwa 7-10 m

genähert hatten wurden die Pilae geworfen, sodass einige Gegner, noch bevor sie in den Nahkampf kamen,

verletzt oder getötet wurden. Doch darin bestand nicht der größte Nutzen der Pilae, da sich Ihre gesamte Kraft

durch den Aufbau auf die Spitze konzentrierte durchschlug ein Pilum mit Leichtigkeit auch Schilde.

Da nur die Spitze aus gehärtetem Metall bestand verbog sich die Klinge oft und man konnte sie nicht mehr aus dem Schild entfernen.

Die so stark behinderten Gegner, die oftmals ihr Schild einfach fallen ließen hatten so einen erheblichen Nachteil im Nahkampf.

CaligaCaliga

Die Caligae (Soldatenstiefel) wurden aus einem Stück Leder hergestellt und durch ein kompliziertes System von Laschen zusammengehalten.

Die Sohle war ca. 8 mm dick und für den besseren Halt wurden unten an ihr 80 bis 90 Metallnägeln mit runden Köpfen angebracht,

diese hielten auch die Sohle zusammen. Die Nägel waren nach ca. 500 bis 1000 km Marsch abgenutzt und auf die wenigen Funde geflickter

Caligae ist zurückzuschließen, dass die Sandalen selten repariert sondern eher ersetzt wurden.

Witzig: Der Name des Römischen Kaisers Kaligula leitet sich von Caliga ab und bedeutet soviel wie Soldatenstiefelchen.

Dieser Spitzname wurde ihm in seiner Jugend in dem Lager seines Vaters (dem Feldherren Germanicus) gegeben.


Zur Ausrüstung der Zenturionen

Zur Ausrüstung der Reiterei

Zurück zum Start


Quellen:

http://www.roemisches-rheinland.com/Ausruestung

http://www.die-roemer-online.de/index.html?/militaer/ausruestung/ausruestung.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Cassis_(Helm)

https://de.wikipedia.org/wiki/Focale

https://de.wikipedia.org/wiki/Lorica_Segmentata

https://de.wikipedia.org/wiki/Gladius_(Waffe)

https://de.wikipedia.org/wiki/Pugio

https://de.wikipedia.org/wiki/Scutum_(Schutzwaffe)

http://de.mittelalter.wikia.com/wiki/Tunica_militaris

https://de.wikipedia.org/wiki/Pilum

https://de.wikipedia.org/wiki/Caliga

Bildquellen

  • tou/latg8_17-18/kel2/militaer/ausruestung/legionaere.txt
  • Zuletzt geändert: 2018/06/07 14:26
  • von 127.0.0.1